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Monatsarchive: April 2011
15 04 2011 Ein Begriff für die feinen Disziplinen des Grafikdesigns – FANUM by Frank Ortmann
Die im Jahre 2007 etablierte Marke FANUM widmet sich besonders feinen sowie aussterbenden Disziplinen des Grafikdesigns. Im Geiste der heute nahezu verschwundenen, einst hochversierten Berufsgruppe der schlicht als »Gebrauchsgrafiker« bekannten Kollegen, fertige ich unter diesem Namen anspruchsvolle handwerkliche Einzelstücke der Genres Monogramm, Schreibkunst, Hand-Lettering, Wappen, Signet und Zeichen an.
Von der FANUM-Broschur, die ich hier nun erstmalig auch online präsentiere, existiert eine Originalausgabe im Sechsfarbdruck. Bitte fordern Sie bei Interesse Ihr persönliches Exemplar per E-Mail an.
Gestaltung und Anspruch
Gestaltung ist eine Frage des Anspruchs, ein Spiegel der Persönlichkeit. Ein mit Verstand ausgewähltes Accessoire verrät den Connaisseur. FANUM fertigt Unikate von hohem grafischen Wert und schöpft dabei aus dem Erfahrungsschatz angesehener Handwerke vergangener Jahrhunderte, deren Qualität und Kultur heute beinahe beispiellos geworden sind. Eine persönliche Einladung auf erlesenem Papier, handgeschrieben mit der Spitzfeder – Ihre Gäste und Kunden werden mit leisem Vergnügen Ihren hohen Anspruch darin entdecken und Ihnen diesen feinen Unterschied hoch anrechnen …
Englische Schreibschrift
Das Geheimnis der starken Anziehungskraft einer Handschrift liegt in ihrer Originalität. Keine gedruckte Schriftzeile vermag dieses Maß an Persönlichkeit zu vermitteln. Auf Wunsch fertigt FANUM für Ihre besonderen Anlässe handbeschriftete Einladungs- und Tischkarten. Die Namen Ihrer Gäste werden mit Eisengallus-Tinte auf ausgewählte Feinkartone geschrieben – jede Karte ein handwerkliches Unikat. Das Beispiel zeigt eine Tischkarte mit Englischer Schreibschrift auf mattweißem Fedrigoni®-Karton. Bitte lesen Sie auf den folgenden Seiten, was Sie von FANUM unter dem Begriff Handschrift erwarten dürfen:
Im 16. Jh. begann sich in Europa eine der schönsten Lateinkursiven aller Zeiten zu entwickeln, die Englische Schreibschrift (auch als »Anglaise« oder »English Hand« bezeichnet). Im 17. und 18. Jh. galt sie in den vornehmen Kreisen als angesehene Kunstschrift. Um sie beherrschen zu können, bedurfte es eines speziellen Unterrichts durch einen Schreibmeister, denn eine perfekte Anglaise, so leicht und selbstverständlich sie erscheint, muß geradezu exerziert werden, ehe aus Strenge und Gleichmaß die bestechende ornamentale Eleganz erwächst. Erhältlich ist diese anmutige Schreibschrift neben allen lateinischen Sprachen auch in kyrillisch, wie oben abgebildet.
Geschrieben wird die Anglaise mit der spitzen Feder. Durch sanft und präzise wechselnden Federdruck entstehen die charaktervollen Kontraste dieser Schreibschrift, die typischen Schwellzüge. Heute kaum noch bekannt sind die herrlichen englisch geprägten Formen der Deutschen Schreibschrift des 19. Jahrhunderts, welche FANUM in alten Manualen aufspürt und neu erlernt, um Ihnen auch diese wiederentdeckten Schätze der Schreibkunst bieten zu können. Alle FANUM-Handschriften eignen sich hervorragend für Etiketten und Verpackungen sowie für die komplette Produktgestaltung im Premiumsegment. Abwandlungen und freie Interpretationen der Schriftstile sind möglich.
Monogramme
Diese künstlerisch ausgeführten Namenszeichen fanden sich bereits in der griechischen und römischen Antike auf Münzen, Medaillen und Monumenten. Unser heutiges Wort »Monogramm« wurde im 17. Jh. aus spätlat. »monogramma: ein Buchstabe, der mehrere in sich fasst« entlehnt und geht auf griech. »mónos: allein, einzig« und »grámma: Schriftzeichen, Buchstabe« zurück. Der erste Herrscher, der sein Monogramm als Unterschrift auf Dokumente setzte, war Kaiser Karl der Große. Fränkische, französische und deutsche Fürsten setzten diesen Brauch fort. Da Kaufleute kein Wappen tragen durften, wurde das Monogramm zum wichtigen Handelszeichen.
Die ersten Drucker druckten ihre Monogramme auf die Titelseiten, Künstler signierten Holzschnitte und Bilder ebenfalls mit ineinander verschlungenen Anfangsbuchstaben ihres Namens. FANUM entwirft Monogramme vornehmlich in Englischer Schreibschrift. Dabei wird eine jeweils einzigartige Verschlingung der Buchstaben erarbeitet, die nie ein zweites Mal zum Verkauf stehen wird. Schließlich liegt der Reiz eines Monogramms in seiner Einmaligkeit. Monogramme können als Markenzeichen, für persönliche Drucksachen wie Briefpapier oder Exlibris eingesetzt werden und sind als eigene Gattung eine markante Alternative zum Bildzeichen.
Hand-Lettering
Die Hauptaufgabe des Buchstabens ist seine Lesbarkeit. Unabhängig davon ist er aber auch ein dekoratives Element, das je nach Proportion – genau wie ein Mensch – anmutig und elegant wirken kann. Von der Kalligrafie (der geschriebenen Schrift), unterscheidet man die gezeichnete oder gemalte Schrift, welche als »Lettering« bezeichnet wird. Im Gegensatz zur Kalligrafie ist Lettering nicht an die Eigentümlichkeit eines Schreibgerätes gebunden, was unendliche Freiheiten beim Formen der Buchstaben bietet (formale typografische Fertigkeiten vorausgesetzt). Höchste Authentizität und Lebendigkeit besitzt Lettering, wenn Spuren der handwerklichen Entstehung, wie Pinselstrich oder Papierstruktur, erkennbar bleiben.
Wappen und Signete
Ob Familien-, Zunft- oder Studentenwappen: Wappen sind stolze Zeichen, die dem Betrachter Hochachtung abverlangen und ihm verkünden, welche Werte ihr Besitzer sich ehrenvoll zu schützen verpflichtet sieht. Da es sie bereits seit dem Mittelalter gibt, sind manche Vorlagen nicht mehr auf dem neuesten Stand und ungeeignet für eine tadellose Reproduktion. FANUM möchte Ihre Schätze ins 21. Jahrhundert hinüberretten und fertigt dafür neue Reinzeichnungen bestehender Vorlagen an. Was eben noch ausgeblichen auf altem Papier zu zerfallen drohte, erhalten Sie restauriert als Vektordatei zurück – für Reproduktionen in höchster Qualität und jedes Verfahren.
Auch gegenwärtig bestreiten Wappen oder wappenähnliche Zeichen einen beträchtlichen Anteil aller Schutzmarken. Wenn ein Signet für Qualität bürgen oder auf Tradition verweisen soll, ist eine solche Symbolik dafür bestens geeignet. FANUM entwirft sowohl heraldische als auch freie Wappen, Signete und Zeichen im weitesten Sinne. Modernere Stile und Neuinterpretationen sind natürlich auch möglich, denn eins ist sicher: die Maßstäbe für die Gestaltung eines guten »Aushängeschilds«, sind heute noch die selben wie einst.
Typografie
Der gute Umgang mit Buchstaben ist eine Kunst, die Zeit braucht. Zeit, die in unserer Gegenwart oft nicht mehr aufgewendet wird. Beispiele eiliger Gleichgültigkeit gegenüber der Schriftkunst findet man heute in jeder Preisklasse. Und das, obwohl guter Schriftsatz heute technisch wesentlich einfacher zu bewerkstelligen wäre, als zu Zeiten der Bleilettern. Die den alten Handwerken innewohnenden Gesetze bilden nach wie vor den Maßstab für gute Typografie. Zwar ist die Technik fortgeschritten, unsere Lesegewohnheiten aber sind seit über 500 Jahren im Wesentlichen dieselben geblieben. Ein gepflegtes Schriftbild – bestehen Sie auf diese Rarität!
Bei einem Schauspiel sind Charakter und Vorgeschichte des Schauspielers von entscheidender Bedeutung für die Wirkung des Stücks. Die richtige Besetzung, nämlich Schriftcharakter und -geschichte, sind auch für die Wirkung von Typografie entscheidend. Obwohl es vorzügliche Schriften für unterschiedlichste Einsätze gibt, kann es vorkommen, daß sich unter den existierenden nicht die perfekt treffende findet. Auf Wunsch kann FANUM dann eine Wortmarke in Ihrer ganz eigenen Schrift entwerfen – ein typografisches Unikat.
Emirates Palace
Die Gestaltung eines Leitsystems unter Berücksichtigung der architektonischen, semiotischen und künstlerischen Ansprüche eines fremden Kulturkreises ist eine Aufgabe, die neben Fachkenntnis vor allem Einfühlungsvermögen verlangt. Das Gestaltungskonzept für das Leitsystem des Emirates Palace in Abu Dhabi, entwickelt von Frank Ortmann (FANUM-Gründer) und Astrit Vatnika, gewann im Jahr 2003 die internationale Ausschreibung und wurde realisiert. Für beides, Sensibilität und hohe Designqualität, möchte der Name FANUM garantieren.
Referenzen
Seit Gründung Anfang des Jahres 2007 arbeitete FANUM u.a. für den Berliner Schweizerdegen Martin Z. Schröder, den Schriftsteller Max Goldt, den Historiker Götz Aly, die Verlage Rowohlt und Rowohlt Berlin, Hörbuch Hamburg, Oldenbourg sowie die Galerie Julius Werner Berlin. Zudem wird FANUM von anspruchsvollen Privatkunden geschätzt, die hier das würdige Liebhaberstück für ihre Kunden, Gäste, Freunde oder für sich selbst finden.
14 04 2011 Pointed pen script letters
A bit of ink – and a subtlety.
13 04 2011 Aus aktuellem Anlass oder Ein Design für Groß und Klein
Jetzt, da sie wieder zwitschern und sich (teilweise) lautstark vor dem Bürofenster einfinden: ein kurzer Rückblick auf die Vogelunruhe »Pajarillo«, die ich 2009 für meine Tochter entworfen habe. Ein Bastelbogen im Format DIN-A4.
11 04 2011 Komplexe zeitgenössische Bilder mit Spore™ – entwickelt von Frank Ortmann
Spore™ (v.1.0.1) ist ein Computerprogramm, mit dessen Hilfe ich entropisch »gewachsene« Bilder schaffen und als Vektorgrafiken ausgeben kann. Das Programm habe ich Ende 2010 bis Anfang 2011 entworfen und geschrieben. Empfänger der Freiesgrafikdesign-Grußkarten zum Jahreswechsel bekamen bereits eine Vorstellung davon, wieviel ästhetisches Potenzial in der Beta-Version steckt. Für 2011 ist eine Ausstellung geplant.
» […] Selten wird der Rezipient eines digital-artifiziellen Werkes so sehr verblüfft, dass er an seiner Wahrnehmung zweifelt. Das ist der Fall bei den mit Spore generierten Bildern von Frank Ortmann. Es sieht aus, als hätte dieses unbeschreibbare ›Ding‹ Wasserstoff berührt, als hätte man es von der geöffneten Hand aus mit seinem Atemhauch verstreut. So fühlt es sich an, wenn die Kunst der Wissenschaft einen Schritt voraus ist. Und so wird es auch bleiben. Kreative Menschen wie Frank Ortmann werden immer wieder dafür sorgen.« Zitat von Astrit Vatnika, Künstler und Designer, Atelier Infrathin (Baden-Württemberg), 2011.
04 04 2011 Frank Ortmann gestaltet Artwork für Max Goldts »LʼEglise des Crocodiles« (2011)
Endlich halte ich sie in den Händen: die frisch gepresste und druckfrische 12-inch-LP »LʼEglise des Crocodiles« von Max Goldt. Die ergänzte Neuauflage dieses NDW-Kleinods erscheint in diesem Frühjahr bei Gagarin Records (Felix Kubin). Was für ein Format! 31,3 cm im Quadrat. Schallplatte ist großartig! Ich bin erleichtert, dass der Druck sehr gut ist, die Farben äußerst genau stimmen, die feinen Haarlinien nicht zugelaufen sind usw. – ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Selbstverständlich hat man vor der Imprimatur jede denkbare Vorsorge getroffen, damit im Druck nichts schief gehen wird, aber irgendwann heißt es schließlich doch »loslassen« und den Rest die Druckerei machen lassen. Sofern ich nicht beim Druck dabei war, sind Druckabnahmen deshalb auch nach all den Jahren immer noch aufregende Ereignisse, die ich vor lauter Spannung – und natürlich Vorfreude – kaum erwarten kann.
Für das Plattencover, darauf zwei Fotos des Musikers und Schriftstellers in jüngeren Jahren, habe ich einen passenden Titelschriftzug im Stil englischer Schreibschrift entworfen und mit einer antiken Spitzfeder, bewusst etwas verspielt und leichtsinnig, geschrieben bzw. gezeichnet. Bevor der Schriftzug invertiert, eingefärbt und in das Foto eingesetzt wurde, sah er zunächst so aus:
Bei den kalligrafischen Arbeiten hat mich der Kameramann Steffen Padelt einen Tag lang begleitet. Aus dem Filmmaterial entstand ein 5-minütiges Making-Of-Video, welches unter dem Namen »Handwriting/Lettering Max Goldtʼs LʼEglise des Crocodiles« bei Youtube zu sehen und über diesen Link zu erreichen ist: