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  Frank Ortmann gestaltet Rowohlt-Cover für Jeffrey Eugenides

Jeffrey Eugenides ist ein US-amerikanischer Schriftsteller mit griechischen Wurzeln, geboren 1960 in Detroit. Kritiker rechnen ihn zu den »Twenty Writers for the 21st Century« und »Best Young American Novelists«. Sein Debütroman »The Virgin Suicides« wurde von Sofia Coppola verfilmt. Für seinen Roman »Middlesex« erhielt er 2003 den Pulitzer-Preis. Heute lebt Jeffrey Eugenides in Berlin, wo ich vom Rowohlt Verlag mit ihm bekannt gemacht und mit der Titelgestaltung seines neuen Romans beauftragt wurde. »Die Liebeshandlung« mit dem Umschlag aus (virtueller) Leuchtreklameschrift wird ab Oktober im Handel sein. Der Schriftsteller hat neun Jahre an dem Roman gearbeitet, das Hardcover-Buch wird 700 Seiten umfassen.

Das sind nicht etwa Alternativ-Vorschläge für das Eugenides-Cover, sondern Momentaufnahmen seiner technischen Umsetzung. Die grundlegende Komposition der Neonröhrenschrift sowie der »Verkabelung« zeichnete ich mit Filzstiften. Anschließend am Rechner zeichnete ich die Linien des Scans mit Bézierkurven (manuell) nach und übertrug so das Bild in eine Vektorgrafik, die als Basis für die 3D-Konstruktion und -Visualisierung im CAD-Programm diente.

Zu jedem Zeitpunkt musste dabei bereits realistisch an die Eigenheiten (und Machbarkeiten) von gebogenen Glasröhren gedacht werden, damit sich schließlich der überzeugende Eindruck einer funktionierenden, tatsächlich existenten Leuchtschrift mit allen typischen Materialeigenschaften einstellen würde. Für den virtuellen Bau des komplexen Objekts danke ich herzlich dem Produktdesigner Jim M. Görtz vom Polyformwerk, dessen Dienste unbedingt zu empfehlen sind. In mühevoller Detailarbeit und dank seiner Erfahrung entstand in seinem Rechner die gewünschte Installation samt Röhren, Kabeln, Isolierungen und Aufhängung. Dabei kamen drei verschiedene 3D-Programme zum Einsatz, mit denen Jim Görtz jeden gestalterischen Wunsch erfüllte, sodass man getrost sagen könnte: Das Reklameschild der »Liebeshandlung« – es existiert!

Den letzten Schliff nach dem Rendering besorgten Photoshop und ein paar »Ortmannsche Tricks«, bis sich schließlich die angestrebte Ebenenhaftigkeit aus Leuchtstoffröhren, Kabeln, Licht, Reflexionen und Schatten einstellte, die dem ausschließlich typografischen Cover eine anziehende, reichhaltige Tiefe verleiht.

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