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29 08 2011 Schöner bookmarken mit Hannah Höch
Die Bücherstube »Hannah Höch« mit gleichnamigem Antiquariat ist seit 15 Jahren am schönen oberen Hauptmarkt meiner Heimatstadt Gotha ansässig. Namenspatin dieses wichtigen kulturellen Kleinods, in dessen Keller Gespräche, Lesungen und diverse andere Veranstaltungen stattfinden, ist die Gothaer Dadaistin Hannah Höch (1889–1978), Mitbegründerin von Dada Berlin und Entwicklerin des Fotomontage-Stils. Buchhandlungen mit handverlesenem, »gesunden« Angebot wie die gothaer »Hannah« sind selten geworden. Sie gehören gelobt, rege besucht und nach Kräften unterstützt. Ein kleiner bescheidener Beitrag sollen diese Lesezeichen-Postkarten sein, ein Giveaway zur Verkaufsförderung, die ich für Inhaber Andreas Zink (mit herzlichen Grüßen) entworfen und in zunächst 1.000er-Auflage habe produzieren lassen.
Postkarte DIN A6, Recyclingpapier 300g/1,25-faches Volumen, Offset, 1. Auflage (1.000). Aus der Karte lassen sich zwei, in Format und Haptik angenehme Lesezeichen ausschneiden. Auf der Rückseite befinden sich jeweils die Kontaktinformationen der Buchhandlung. Auch der Versand als Standard-Postkarte ist möglich.
20 07 2011 Frank Ortmann gestaltet Rowohlt-Cover für Jeffrey Eugenides
Jeffrey Eugenides ist ein US-amerikanischer Schriftsteller mit griechischen Wurzeln, geboren 1960 in Detroit. Kritiker rechnen ihn zu den »Twenty Writers for the 21st Century« und »Best Young American Novelists«. Sein Debütroman »The Virgin Suicides« wurde von Sofia Coppola verfilmt. Für seinen Roman »Middlesex« erhielt er 2003 den Pulitzer-Preis. Heute lebt Jeffrey Eugenides in Berlin, wo ich vom Rowohlt Verlag mit ihm bekannt gemacht und mit der Titelgestaltung seines neuen Romans beauftragt wurde. »Die Liebeshandlung« mit dem Umschlag aus (virtueller) Leuchtreklameschrift wird ab Oktober im Handel sein. Der Schriftsteller hat neun Jahre an dem Roman gearbeitet, das Hardcover-Buch wird 700 Seiten umfassen.
Das sind nicht etwa Alternativ-Vorschläge für das Eugenides-Cover, sondern Momentaufnahmen seiner technischen Umsetzung. Die grundlegende Komposition der Neonröhrenschrift sowie der »Verkabelung« zeichnete ich mit Filzstiften. Anschließend am Rechner zeichnete ich die Linien des Scans mit Bézierkurven (manuell) nach und übertrug so das Bild in eine Vektorgrafik, die als Basis für die 3D-Konstruktion und -Visualisierung im CAD-Programm diente.
Zu jedem Zeitpunkt musste dabei bereits realistisch an die Eigenheiten (und Machbarkeiten) von gebogenen Glasröhren gedacht werden, damit sich schließlich der überzeugende Eindruck einer funktionierenden, tatsächlich existenten Leuchtschrift mit allen typischen Materialeigenschaften einstellen würde. Für den virtuellen Bau des komplexen Objekts danke ich herzlich dem Produktdesigner Jim M. Görtz vom Polyformwerk, dessen Dienste unbedingt zu empfehlen sind. In mühevoller Detailarbeit und dank seiner Erfahrung entstand in seinem Rechner die gewünschte Installation samt Röhren, Kabeln, Isolierungen und Aufhängung. Dabei kamen drei verschiedene 3D-Programme zum Einsatz, mit denen Jim Görtz jeden gestalterischen Wunsch erfüllte, sodass man getrost sagen könnte: Das Reklameschild der »Liebeshandlung« – es existiert!
Den letzten Schliff nach dem Rendering besorgten Photoshop und ein paar »Ortmannsche Tricks«, bis sich schließlich die angestrebte Ebenenhaftigkeit aus Leuchtstoffröhren, Kabeln, Licht, Reflexionen und Schatten einstellte, die dem ausschließlich typografischen Cover eine anziehende, reichhaltige Tiefe verleiht.
17 06 2011 Designer für Designer – Raphael Singer erhält ein Monogramm von Frank Ortmann
Wenn man für einen geschätzten Kollegen arbeitet, mit dem man jahrelang die Hochschulbank gedrückt und gewetteifert hat, fühlt man sich fast wie in einer Meisterprüfung. Mein Kollege Raphael Singer ist Produktdesigner – ein Kunde also, dessen Auge bestens geschult, dessen Geschmack und Verstand gebildet und wach sind. Herr Singer übt seinen Beruf mindestens so kritisch aus wie ich selbst. Dass er mich mit der Gestaltung seines Namenszeichens beauftragt hat, war mir deshalb eine große Ehrensache.
15 04 2011 Ein Begriff für die feinen Disziplinen des Grafikdesigns – FANUM by Frank Ortmann
Die im Jahre 2007 etablierte Marke FANUM widmet sich besonders feinen sowie aussterbenden Disziplinen des Grafikdesigns. Im Geiste der heute nahezu verschwundenen, einst hochversierten Berufsgruppe der schlicht als »Gebrauchsgrafiker« bekannten Kollegen, fertige ich unter diesem Namen anspruchsvolle handwerkliche Einzelstücke der Genres Monogramm, Schreibkunst, Hand-Lettering, Wappen, Signet und Zeichen an.
Von der FANUM-Broschur, die ich hier nun erstmalig auch online präsentiere, existiert eine Originalausgabe im Sechsfarbdruck. Bitte fordern Sie bei Interesse Ihr persönliches Exemplar per E-Mail an.
Gestaltung und Anspruch
Gestaltung ist eine Frage des Anspruchs, ein Spiegel der Persönlichkeit. Ein mit Verstand ausgewähltes Accessoire verrät den Connaisseur. FANUM fertigt Unikate von hohem grafischen Wert und schöpft dabei aus dem Erfahrungsschatz angesehener Handwerke vergangener Jahrhunderte, deren Qualität und Kultur heute beinahe beispiellos geworden sind. Eine persönliche Einladung auf erlesenem Papier, handgeschrieben mit der Spitzfeder – Ihre Gäste und Kunden werden mit leisem Vergnügen Ihren hohen Anspruch darin entdecken und Ihnen diesen feinen Unterschied hoch anrechnen …
Englische Schreibschrift
Das Geheimnis der starken Anziehungskraft einer Handschrift liegt in ihrer Originalität. Keine gedruckte Schriftzeile vermag dieses Maß an Persönlichkeit zu vermitteln. Auf Wunsch fertigt FANUM für Ihre besonderen Anlässe handbeschriftete Einladungs- und Tischkarten. Die Namen Ihrer Gäste werden mit Eisengallus-Tinte auf ausgewählte Feinkartone geschrieben – jede Karte ein handwerkliches Unikat. Das Beispiel zeigt eine Tischkarte mit Englischer Schreibschrift auf mattweißem Fedrigoni®-Karton. Bitte lesen Sie auf den folgenden Seiten, was Sie von FANUM unter dem Begriff Handschrift erwarten dürfen:
Im 16. Jh. begann sich in Europa eine der schönsten Lateinkursiven aller Zeiten zu entwickeln, die Englische Schreibschrift (auch als »Anglaise« oder »English Hand« bezeichnet). Im 17. und 18. Jh. galt sie in den vornehmen Kreisen als angesehene Kunstschrift. Um sie beherrschen zu können, bedurfte es eines speziellen Unterrichts durch einen Schreibmeister, denn eine perfekte Anglaise, so leicht und selbstverständlich sie erscheint, muß geradezu exerziert werden, ehe aus Strenge und Gleichmaß die bestechende ornamentale Eleganz erwächst. Erhältlich ist diese anmutige Schreibschrift neben allen lateinischen Sprachen auch in kyrillisch, wie oben abgebildet.
Geschrieben wird die Anglaise mit der spitzen Feder. Durch sanft und präzise wechselnden Federdruck entstehen die charaktervollen Kontraste dieser Schreibschrift, die typischen Schwellzüge. Heute kaum noch bekannt sind die herrlichen englisch geprägten Formen der Deutschen Schreibschrift des 19. Jahrhunderts, welche FANUM in alten Manualen aufspürt und neu erlernt, um Ihnen auch diese wiederentdeckten Schätze der Schreibkunst bieten zu können. Alle FANUM-Handschriften eignen sich hervorragend für Etiketten und Verpackungen sowie für die komplette Produktgestaltung im Premiumsegment. Abwandlungen und freie Interpretationen der Schriftstile sind möglich.
Monogramme
Diese künstlerisch ausgeführten Namenszeichen fanden sich bereits in der griechischen und römischen Antike auf Münzen, Medaillen und Monumenten. Unser heutiges Wort »Monogramm« wurde im 17. Jh. aus spätlat. »monogramma: ein Buchstabe, der mehrere in sich fasst« entlehnt und geht auf griech. »mónos: allein, einzig« und »grámma: Schriftzeichen, Buchstabe« zurück. Der erste Herrscher, der sein Monogramm als Unterschrift auf Dokumente setzte, war Kaiser Karl der Große. Fränkische, französische und deutsche Fürsten setzten diesen Brauch fort. Da Kaufleute kein Wappen tragen durften, wurde das Monogramm zum wichtigen Handelszeichen.
Die ersten Drucker druckten ihre Monogramme auf die Titelseiten, Künstler signierten Holzschnitte und Bilder ebenfalls mit ineinander verschlungenen Anfangsbuchstaben ihres Namens. FANUM entwirft Monogramme vornehmlich in Englischer Schreibschrift. Dabei wird eine jeweils einzigartige Verschlingung der Buchstaben erarbeitet, die nie ein zweites Mal zum Verkauf stehen wird. Schließlich liegt der Reiz eines Monogramms in seiner Einmaligkeit. Monogramme können als Markenzeichen, für persönliche Drucksachen wie Briefpapier oder Exlibris eingesetzt werden und sind als eigene Gattung eine markante Alternative zum Bildzeichen.
Hand-Lettering
Die Hauptaufgabe des Buchstabens ist seine Lesbarkeit. Unabhängig davon ist er aber auch ein dekoratives Element, das je nach Proportion – genau wie ein Mensch – anmutig und elegant wirken kann. Von der Kalligrafie (der geschriebenen Schrift), unterscheidet man die gezeichnete oder gemalte Schrift, welche als »Lettering« bezeichnet wird. Im Gegensatz zur Kalligrafie ist Lettering nicht an die Eigentümlichkeit eines Schreibgerätes gebunden, was unendliche Freiheiten beim Formen der Buchstaben bietet (formale typografische Fertigkeiten vorausgesetzt). Höchste Authentizität und Lebendigkeit besitzt Lettering, wenn Spuren der handwerklichen Entstehung, wie Pinselstrich oder Papierstruktur, erkennbar bleiben.
Wappen und Signete
Ob Familien-, Zunft- oder Studentenwappen: Wappen sind stolze Zeichen, die dem Betrachter Hochachtung abverlangen und ihm verkünden, welche Werte ihr Besitzer sich ehrenvoll zu schützen verpflichtet sieht. Da es sie bereits seit dem Mittelalter gibt, sind manche Vorlagen nicht mehr auf dem neuesten Stand und ungeeignet für eine tadellose Reproduktion. FANUM möchte Ihre Schätze ins 21. Jahrhundert hinüberretten und fertigt dafür neue Reinzeichnungen bestehender Vorlagen an. Was eben noch ausgeblichen auf altem Papier zu zerfallen drohte, erhalten Sie restauriert als Vektordatei zurück – für Reproduktionen in höchster Qualität und jedes Verfahren.
Auch gegenwärtig bestreiten Wappen oder wappenähnliche Zeichen einen beträchtlichen Anteil aller Schutzmarken. Wenn ein Signet für Qualität bürgen oder auf Tradition verweisen soll, ist eine solche Symbolik dafür bestens geeignet. FANUM entwirft sowohl heraldische als auch freie Wappen, Signete und Zeichen im weitesten Sinne. Modernere Stile und Neuinterpretationen sind natürlich auch möglich, denn eins ist sicher: die Maßstäbe für die Gestaltung eines guten »Aushängeschilds«, sind heute noch die selben wie einst.
Typografie
Der gute Umgang mit Buchstaben ist eine Kunst, die Zeit braucht. Zeit, die in unserer Gegenwart oft nicht mehr aufgewendet wird. Beispiele eiliger Gleichgültigkeit gegenüber der Schriftkunst findet man heute in jeder Preisklasse. Und das, obwohl guter Schriftsatz heute technisch wesentlich einfacher zu bewerkstelligen wäre, als zu Zeiten der Bleilettern. Die den alten Handwerken innewohnenden Gesetze bilden nach wie vor den Maßstab für gute Typografie. Zwar ist die Technik fortgeschritten, unsere Lesegewohnheiten aber sind seit über 500 Jahren im Wesentlichen dieselben geblieben. Ein gepflegtes Schriftbild – bestehen Sie auf diese Rarität!
Bei einem Schauspiel sind Charakter und Vorgeschichte des Schauspielers von entscheidender Bedeutung für die Wirkung des Stücks. Die richtige Besetzung, nämlich Schriftcharakter und -geschichte, sind auch für die Wirkung von Typografie entscheidend. Obwohl es vorzügliche Schriften für unterschiedlichste Einsätze gibt, kann es vorkommen, daß sich unter den existierenden nicht die perfekt treffende findet. Auf Wunsch kann FANUM dann eine Wortmarke in Ihrer ganz eigenen Schrift entwerfen – ein typografisches Unikat.
Emirates Palace
Die Gestaltung eines Leitsystems unter Berücksichtigung der architektonischen, semiotischen und künstlerischen Ansprüche eines fremden Kulturkreises ist eine Aufgabe, die neben Fachkenntnis vor allem Einfühlungsvermögen verlangt. Das Gestaltungskonzept für das Leitsystem des Emirates Palace in Abu Dhabi, entwickelt von Frank Ortmann (FANUM-Gründer) und Astrit Vatnika, gewann im Jahr 2003 die internationale Ausschreibung und wurde realisiert. Für beides, Sensibilität und hohe Designqualität, möchte der Name FANUM garantieren.
Referenzen
Seit Gründung Anfang des Jahres 2007 arbeitete FANUM u.a. für den Berliner Schweizerdegen Martin Z. Schröder, den Schriftsteller Max Goldt, den Historiker Götz Aly, die Verlage Rowohlt und Rowohlt Berlin, Hörbuch Hamburg, Oldenbourg sowie die Galerie Julius Werner Berlin. Zudem wird FANUM von anspruchsvollen Privatkunden geschätzt, die hier das würdige Liebhaberstück für ihre Kunden, Gäste, Freunde oder für sich selbst finden.
14 04 2011 Pointed pen script letters
A bit of ink – and a subtlety.