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16 05 2022 Foyer des Arts – Die John-Peel-Session (BBC/Tapete Records 2022)
Foto: © John Peel Archive
Der englische Radio-Moderator John Peel (1939–2004) war einer der beliebtesten Rundfunkveranstalter des Vereinigten Königreichs und gilt als einflussreichster DJ der Musikgeschichte. Ein wichtiger Teil seiner weltweit gehörten BBC-Sendungen waren die berühmten »Peel Sessions« zu denen er (bis dato zum Teil kaum bekannte) Bands ins Studio einlud, die dort ihre Stücke, in kurzer Zeit und ohne opulente Produktion, live einspielten. Die Gäste der zweiten Peel Session (1967) waren übrigens Pink Floyd. Stets seinem intuitiven Credo »I just want to hear something I haven’t heard before« folgend, war es Peel, der als Erster Musikbewegungen wie Reggae, Punk und Hip-Hop übers Radio verbreitete. Die Liste der Künstler und Bands, die ihm viel zu verdanken haben, ist lang, darunter: Jimi Hendrix, Grateful Dead, David Bowie, Rod Steward, Roxy Music, The Smiths, The Clash, Joy Division, The Cure, Black Sabbath, Nirvana, Pulp, Björk, PJ Harvey, U2, The White Stripes …
Als eine der wenigen deutschsprachigen Bands, wurden »Foyer des Arts« (Max Goldt / Gerd Pasemann) 1986 ins legendäre Maida Vale Studio 4 eingeladen, um dort eine John-Peel-Session aufzunehmen. Eine weitere, für deutschsprachige Bands damals seltene Ehre: John Peel spielte Albumtitel des Avantgarde-Pop-Duos auch mehrmals in seinen Sendungen. Ein Kölner Tontechniker hat mit Hilfe einer BBC-Kollegin das verschollen/gelöscht geglaubte Tape der John-Peel-Session mit Foyer des Arts Jahrzehnte danach doch noch ausfindig machen können. 35 Jahre später erscheint diese Rarität nun als frisch gepresste Schallplatte bei Tapete Records (12″ EP, VÖ 15. Juli 2022).
05 09 2014 Frank Ortmann gestaltet neues Album für Douglas Greed
Für den vielreisenden, arbeitswütigen Musiker Douglas Greed, den ich nicht nur als Freund, sondern auch als qualifizierten Kritiker meiner Arbeiten schätze, entwarf ich jüngst diesen Vinyl-Albumtitel. Universaltalent Greed hatte einst mit mir gemeinsam die Grafikdesigner-Laufbahn eingeschlagen, bevor er letztendlich beschloss, sich doch ganz der Musik zuzuwenden. So oder so, auch diese Entscheidung erwies sich bei ihm als richtig und äußerst erfolgreich. Dieses, sein neues Werk aus gepresstem Herzblut ist als LP, CD und Download im Handel erhältlich.
04 04 2011 Frank Ortmann gestaltet Artwork für Max Goldts »LʼEglise des Crocodiles« (2011)
Endlich halte ich sie in den Händen: die frisch gepresste und druckfrische 12-inch-LP »LʼEglise des Crocodiles« von Max Goldt. Die ergänzte Neuauflage dieses NDW-Kleinods erscheint in diesem Frühjahr bei Gagarin Records (Felix Kubin). Was für ein Format! 31,3 cm im Quadrat. Schallplatte ist großartig! Ich bin erleichtert, dass der Druck sehr gut ist, die Farben äußerst genau stimmen, die feinen Haarlinien nicht zugelaufen sind usw. – ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Selbstverständlich hat man vor der Imprimatur jede denkbare Vorsorge getroffen, damit im Druck nichts schief gehen wird, aber irgendwann heißt es schließlich doch »loslassen« und den Rest die Druckerei machen lassen. Sofern ich nicht beim Druck dabei war, sind Druckabnahmen deshalb auch nach all den Jahren immer noch aufregende Ereignisse, die ich vor lauter Spannung – und natürlich Vorfreude – kaum erwarten kann.
Für das Plattencover, darauf zwei Fotos des Musikers und Schriftstellers in jüngeren Jahren, habe ich einen passenden Titelschriftzug im Stil englischer Schreibschrift entworfen und mit einer antiken Spitzfeder, bewusst etwas verspielt und leichtsinnig, geschrieben bzw. gezeichnet. Bevor der Schriftzug invertiert, eingefärbt und in das Foto eingesetzt wurde, sah er zunächst so aus:
Bei den kalligrafischen Arbeiten hat mich der Kameramann Steffen Padelt einen Tag lang begleitet. Aus dem Filmmaterial entstand ein 5-minütiges Making-Of-Video, welches unter dem Namen »Handwriting/Lettering Max Goldtʼs LʼEglise des Crocodiles« bei Youtube zu sehen und über diesen Link zu erreichen ist: